CLV: Um der Notwendigkeit des Themas veröffentlichen wir es trotzdem

Zum 30. Jubiläum des CLV (Christliche Literatur-Verbreitung) in Bielefeld hat Ewald Epp als jetzt ehemaliger Geschäftsführer des Verlags einige Fragen beantwortet.

Lieber Ewald Epp, den CLV gibt es schon etwas länger. Erzählen Sie uns etwas über die Gründung!

Ewald Epp: CLV wurde am 15.05.1983 gegründet. Wir waren fast alle junge Christen, die sich aus der evangelistischen Freizeit- und Jugendarbeit kannten und selbst durch gute, geistliche Literatur geprägt waren. Ein Bruder hatte sich eine kleine Summe aus einem Bausparvertrag auszahlen lassen. Das war das Startkapital. Einige Wochen später erschienen dann die ersten Traktate und Bücher. Die ganze Arbeit wurde neben unseren Berufen in den ersten elf Jahren ehrenamtlich getan. Das Konzept sah so aus: 1. Keine Schulden, 2. Hohe Auflagen, 3. Niedrige Preise und 4. Gewinne werden für weitere Projekt oder für die Mission eingesetzt.

Der wichtigste Schwerpunkt am Anfang waren evangelistische Bücher. Dann kam der Bereich Biografien und später die Bereiche Kinderbücher, Bücher über Nachfolge und Jüngerschaft und Sachbücher zu aktuellen Themen.

Welches Buch aus Ihrem Sortiment hat Sie am meisten geprägt? Gibt es dazu eine Geschichte?

Ewald Epp: Ich kann nicht sagen, dass mich ein einzelnes Buch am meisten geprägt hat, sondern es waren insgesamt die Bücher von William MacDonald. Seine Bücher waren stets von einer tiefen Liebe zu den Verlorenen, aber auch zu seinen Geschwistern geprägt. Er sprach viele Dinge offen an, ohne zu verletzen oder zu verurteilen. Das hat mich sehr beeindruckt.

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie über Neuerscheinungen? Wollen Sie auch verraten, was als Nächstes kommt?

Ewald Epp: Neuerscheinungen sollen eine klare biblische Botschaft vermitteln, sich mit den aktuellen Strömungen und Meinungen unter Christen auseinandersetzen und ein Hilfsmittel entweder für Gläubige oder Ungläubige sein.

Welches Buch im letzten Jahr war der Toptitel Ihres Verlags, und welcher war eher eine Enttäuschung?

Ewald Epp: Der Toptitel der vergangenen Jahre war sicherlich „Leben ist mehr“, ein evangelistischer Kalender, den man fast jedermann weitergeben kann. Die jährliche Auflage ist in den letzten 15 Jahren von 30.000 auf 220.000 für das Jahr 2013 gestiegen.

Von einer Enttäuschung möchte ich nicht sprechen. Bei einigen Büchern wissen wir im Voraus, dass keine glänzenden Verkaufszahlen zu erzielen sind, aber um der Notwendigkeit des Themas willen veröffentlichen wir es trotzdem.

Der Absatz kostenpflichtiger eBooks hat sich in Deutschland von 2011 auf 2012 mehr als verdoppelt. Sie haben bereits einige eBooks veröffentlicht. Dürfen eBook-Freunde sich bald auf weitere eBooks freuen?

Ewald Epp: Wir werden diesen Bereich ausbauen. Auch hier sehen wir viele evangelistische Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt.

Manchen Christen sind die Preise für christliche Literatur und Medien zu hoch. Was meinen Sie dazu?

Ewald Epp: Schauen Sie sich unsere Preisgestaltung an. Sie sagt alles dazu.

Viele Verlage nutzen bereits soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram um mit Kunden in Verbindung zu treten und ihre Erzeugnisse zu vermarkten. Was sind Ihre Methoden im Marketing? Welche Kanäle wollen Sie zukünftig noch stärker nutzen?

Ewald Epp: Wir nutzen ebenfalls Facebook, und werden das auch ausbauen. Ansonsten präsentieren wir uns auf Trailern bei Bibel TV, nutzen aber auch die herkömmlichen Methoden über Anzeigen in Zeitschriften usw.

Was meinen Sie, wie wird es auf dem christlichen Buchmarkt in zehn Jahren aussehen?

Ewald Epp: Das lässt sich schwer sagen. Das Buch wird es auch dann noch geben.

Welche Herausforderungen beschäftigen Sie als Verlag zurzeit besonders stark?

Ewald Epp: Fragestellungen wie zum Beispiel: Wie entwickelt sich der eBook-Markt? Wie kann man im heutigen Pluralismus der Meinungen bibeltreue Literatur an den Leser bringen?

Zu den eBooks und Hörmedien von CLV: https://cebooks.de/collections/CLV.
Christliche verlageClv